Baufinanzierung und Elternzeit
Herausforderungen und Lösungen
Die Gründung einer Familie und der Wunsch nach den eigenen vier Wänden gehen oft Hand in Hand. Doch was passiert, wenn der Traum vom Eigenheim und die Elternzeit zeitlich zusammenfallen? Wie wird mein Elterngeld bei der Immobilienfinanzierung berücksichtigt? Dieser Artikel beleuchtet die Herausforderungen und Möglichkeiten einer Baufinanzierung während der Elternzeit.
Die wichtigsten Informationen zur Baufinanzierung während der Elternzeit:
- Einkommensnachweis und Kreditwürdigkeit: Banken erkennen Elterngeld oft nicht als reguläres Einkommen an, was die Kreditwürdigkeit beeinträchtigen kann. Ein ungekündigtes Arbeitsverhältnis und Nachweise über zukünftige Einkünfte können die Chancen auf eine Finanzierung erhöhen.
- Eigenkapital und flexible Konditionen: Ein hoher Eigenkapitalanteil verbessert die Finanzierungsmöglichkeiten. Einige Banken bieten flexible Tilgungsoptionen an, die während der Elternzeit hilfreich sein können, jedoch oft mit zusätzlichen Kosten verbunden sind.
- Vergleich von Angeboten und professionelle Beratung: Es ist ratsam, mehrere Angebote von verschiedenen Banken einzuholen und zu vergleichen. Die Inanspruchnahme eines unabhängigen Finanzberaters kann helfen, die besten Konditionen zu finden und eine geeignete Strategie zu entwickeln.
Grundlagen der Baufinanzierung in der Elternzeit
Die Bedeutung des Einkommens für Banken
Für Banken ist ein regelmäßiges, stabiles Einkommen die Grundlage für die Vergabe eines Immobilienkredits. Dies liegt daran, dass die Bank sicherstellen muss, dass der Kreditnehmer in der Lage ist, die monatlichen Raten über einen langen Zeitraum zuverlässig zu bedienen. Während der Elternzeit reduziert sich jedoch häufig das verfügbare Einkommen, was die Kreditwürdigkeit in den Augen der Banken beeinträchtigen kann.
Banken bewerten das Einkommen grundsätzlich nach verschiedenen Kriterien:
1. Höhe des Einkommens: Je höher das Einkommen, desto mehr Spielraum gibt es für Kreditraten.
2. Stabilität: Ein unbefristeter Arbeitsvertrag wird positiver bewertet als befristete Beschäftigungen.
3. Dauer der Beschäftigung: Längere Beschäftigungsverhältnisse beim selben Arbeitgeber gelten als sicherer.
4. Branche: Einige Branchen gelten als krisensicherer als andere.
In der Elternzeit können diese Kriterien negativ beeinflusst werden, da das Einkommen oft sinkt und die berufliche Situation vorübergehend unsicher erscheint. Banken müssen diese veränderte Situation in ihre Risikobeurteilung einbeziehen, was zu strengeren Kreditbedingungen oder sogar zur Ablehnung einer Finanzierung führen kann.
Elterngeld als Einkommensquelle in der Haushaltsberechnung der Bank
Das Elterngeld ist eine staatliche Sozialleistung, die Eltern nach der Geburt eines Kindes finanziell unterstützen soll. Es wird vom Staat für maximal 14 Monate gezahlt und beträgt zwischen 65% bis zu 100% des durchschnittlichen Einkommens aus einem vorgeburtlichen Vergleichszeitraum (sog. Elterngeld Bemessungszeitraum). Die maximale Höhe ist im Basiselterngeld jedoch auf lediglich 1.800 Euro pro Monat begrenzt.
Wichtige Aspekte des Elterngeldes:
1. Berechnung: Das Elterngeld wird individuell pro Elternteil berechnet, basierend auf dem vorgeburtlichen Einkommen.
2. Mindestbetrag: Auch Eltern ohne vorheriges Einkommen erhalten mindestens 300 Euro pro Monat.
3. Bezugsdauer: Die 14 Monate können zwischen den Eltern aufgeteilt werden, wobei ein Elternteil maximal 12 Monate in Anspruch nehmen kann.
4. ElterngeldPlus: Diese Variante ermöglicht eine längere Bezugsdauer bei gleichzeitiger Teilzeitarbeit.
5. Einkommensgrenzen: Ab einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 200.000 Euro, bzw. für Eltern deren ab 01.04.2025 geboren wurden, 175.000 Euro entfällt der Anspruch auf Elterngeld (Einkommensgrenze beim Elterngeld).
Als Entgeltersatzleistung kann das Elterngeld das vorgeburtliche Einkommen in keinem Fall vollständig auffangen, was die finanzielle Situation während der Elternzeit entsprechend negativ beeinflusst und die Haushaltsberechnung für die Baufinanzierung schwieriger gestalten kann.
Banken und Elterngeld
Viele Banken erkennen das Elterngeld leider nicht als verlässliches Einkommen für eine Baufinanzierung an. Der Hauptgrund dafür ist die zeitliche Befristung des Elterngeldes, die im Gegensatz zur langfristigen Natur einer Baufinanzierung steht.
Gründe für die Zurückhaltung der Banken:
1. Begrenzte Dauer: Das Elterngeld wird maximal 14 Monate gezahlt, während Immobilienkredite oft über Jahrzehnte laufen.
2. Unsichere berufliche Zukunft: Banken können nicht sicher sein, wie sich das Einkommen nach der Elternzeit entwickeln wird.
3. Risikobewertung: Die veränderte finanzielle Situation während der Elternzeit erhöht aus Sicht der Bank das Kreditausfallrisiko.
4. Regulatorische Anforderungen: Banken müssen strenge Richtlinien bei der Kreditvergabe einhalten, um verantwortungsvoll mit den Einlagen ihrer Kunden umzugehen.
Einige Banken können das Elterngeld teilweise in ihre Berechnung einbeziehen, wenn andere Faktoren wie ein hohes Eigenkapital oder das Einkommen des Partners die Kreditwürdigkeit stärken. Generell bevorzugen Banken jedoch eine Finanzierung, die auf dem regulären, langfristigen Einkommen basiert.
Wichtige Tipps, wenn in der Haushaltsberechnung für die Baufinanzierung das Thema Elterngeld eine Rolle spielt:
Kreditnehmer sollten offen mit ihrer Bank kommunizieren und alternative Nachweise für ihre langfristige Zahlungsfähigkeit vorlegen, wie zum Beispiel eine Bestätigung des Arbeitgebers über die geplante Rückkehr an den Arbeitsplatz oder Informationen über zukünftige Gehaltserhöhungen. Probezeiten sollten bereits beendet sein und der Arbeitsvertrag sollte möglichst unbefristet laufen. Hier noch ein paar weitere Tipps:
- Rechtzeitige Planung und Berechnung des Elterngeldes: Nutzen Sie frühzeitig unseren Elterngeldrechner, um Ihre individuelle Elterngeldhöhe zu ermitteln. Berücksichtigen Sie dabei, dass das „Elterngeld-Netto“ in der Regel niedriger ausfällt als Ihr tatsächliches Nettogehalt, rechnen Sie zunächst also lieber mit etwas weniger Elterngeld, um nicht böse überrrascht zu werden, die Berechnung des Elterngeldes ist teilweise sehr komplex.
- Vorzugsweise Basis statt Plus: Nehmen Sie lieber Basiselterngeld und beginnen Sie danach mit dem Wiedereinstieg, als eine ElterngeldPlus-Lösung mit Zuverdienst. Das ist nicht nur ggü. der Bank sicherer (da Zuverdinestfestsetzungen immer vorläufig bewilligt werden), sondern erhöht auch Ihre Chancen auf ein ungekürztes Elterngeld ungemein.
- Strenges Haushaltsbudget: Planen Sie Ihre Baufinanzierung so, dass die monatliche Rate nicht mehr als 35% des Haushaltnettoeinkommens beträgt. Betrachten Sie das Elterngeld als zusätzlichen Puffer für unvorhergesehene Ausgaben oder zur schnelleren Tilgung, und lieber nicht als Haupteinkommensquelle für die Kreditraten.
Herausforderungen bei der Baufinanzierung in der Elternzeit
Reduziertes Haushaltseinkommen aufgrund des Elterngeldes oder aufgrund einer Elternzeit
Während der Elternzeit verringert sich mit dem Elterngeldbezug wie zunächst dargestellt das Haushaltseinkommen erheblich. Dies kann dazu führen, dass Banken die Kreditwürdigkeit niedriger einstufen. Das reduzierte Einkommen ergibt sich typischerweise aus dem Wegfall eines Gehalts und dem Bezug von Elterngeld, welches in der Regel nur einen Teil des vorherigen Einkommens ersetzt.
Konkret bedeutet dies:
– Das Einkommen des Elterngeldbeziehers entfällt zu einem signifikanten Teil.
– Zusätzliche Einkünfte wie Überstunden oder Boni fallen oft weg.
– Eventuelle Teilzeitarbeit während/nach der Elternzeit führt zu einem geringeren Einkommen als zuvor.
Diese finanzielle Veränderung wirkt sich direkt auf die Bewertung der Kreditwürdigkeit durch Banken aus. Sie betrachten das verfügbare Einkommen als wichtigen Faktor für die Fähigkeit, einen Kredit langfristig zu bedienen.
Unsicherheit bezüglich der beruflichen Zukunft
Obwohl es einen gesetzlichen Kündigungsschutz während der Elternzeit gibt, besteht für Banken eine gewisse Unsicherheit bezüglich der beruflichen Situation nach der Elternzeit. Dies kann zu einer zurückhaltenden Kreditvergabe führen.
Diese Unsicherheit basiert auf mehreren Faktoren:
– Die mögliche Veränderung der Arbeitssituation nach der Elternzeit (z.B. Reduzierung der Arbeitszeit).
– Potenzielle Herausforderungen beim Wiedereinstieg in den Beruf.
– Die Möglichkeit einer beruflichen Neuorientierung nach der Elternzeit.
– Unsicherheiten bezüglich der Kinderbetreuung und deren Auswirkungen auf die Arbeitssituation.
Banken berücksichtigen diese Faktoren in ihrer Risikoeinschätzung, was zu einer vorsichtigeren Haltung bei der Kreditvergabe führen kann.
Höhere Zinsen und schlechtere Konditionen
Aufgrund des erhöhten Risikos aus Sicht der Banken können die Zinsen für eine Baufinanzierung während der Elternzeit höher ausfallen. Auch andere Konditionen können weniger günstig sein als bei einer Finanzierung außerhalb der Elternzeit.
Dies kann sich in verschiedenen Aspekten zeigen:
– Höhere Zinssätze als Ausgleich für das wahrgenommene erhöhte Risiko.
– Forderung nach einem höheren Eigenkapitalanteil.
– Strengere Anforderungen an zusätzliche Sicherheiten.
– Kürzere Zinsbindungsfristen oder eingeschränkte Sondertilgungsoptionen.
– Möglicherweise geringere maximale Darlehenssummen im Verhältnis zum Immobilienwert (niedrige Beleihungsquote).
Diese ungünstigeren Konditionen spiegeln die Risikoeinschätzung der Banken wider und können die Gesamtkosten der Finanzierung erhöhen sowie die Flexibilität der Kreditnehmer einschränken.
Lösungsansätze und Strategien für Eltern, die in der Elternzeit eine Baufinanzierung realisieren möchten
Nachweis des ungekündigten Arbeitsverhältnisses
Ein wichtiger Schritt ist der Nachweis eines ungekündigten Arbeitsverhältnisses oder einer gesicherten Beschäftigung nach der Elternzeit. Eine Bescheinigung des Arbeitgebers über die Anstellung, den Zeitpunkt des Wiedereintritts und die Höhe des zukünftigen Gehalts kann die Chancen auf eine Kreditbewilligung erhöhen.
Dieser Nachweis ist für Banken von großer Bedeutung, da er die zukünftige finanzielle Stabilität des Kreditnehmers belegt. Idealerweise sollte die Bescheinigung folgende Informationen enthalten:
– Bestätigung des bestehenden Arbeitsverhältnisses
– Geplantes Datum der Rückkehr aus der Elternzeit
– Voraussichtliche Arbeitszeit nach der Elternzeit (Vollzeit oder Teilzeit)
– Erwartetes Gehalt nach der Rückkehr
– Eventuelle Zusatzleistungen oder Gehaltserhöhungen
Diese detaillierten Informationen geben der Bank eine bessere Grundlage für die Einschätzung der langfristigen Zahlungsfähigkeit des Kreditnehmers.
Ausreichendes Eigenkapital
Je mehr Eigenkapital in die Finanzierung eingebracht werden kann, desto besser stehen die Chancen auf eine Kreditbewilligung. Ein hoher Eigenkapitalanteil reduziert das Risiko für die Bank und kann zu besseren Konditionen führen.
Experten empfehlen, mindestens 15 bis 30 Prozent des Kaufpreises als Eigenkapital einzubringen. Dies deckt nicht nur die Nebenkosten ab, sondern reduziert auch die benötigte Kreditsumme. Zum Eigenkapital zählen:
– Ersparnisse auf Bankkonten
– Wertpapiere und Investmentfonds
– Bausparverträge
– Lebensversicherungen
– Bereits vorhandene Immobilien oder Grundstücke
– Eigenleistungen beim Hausbau
Ein höherer Eigenkapitalanteil kann zu deutlich besseren Zinskonditionen führen, da das Risiko für die Bank sinkt. Zudem erhöht es die Wahrscheinlichkeit einer Kreditzusage erheblich.
Fanzierung auf Basis eines Einkommens
Idealerweise sollte die Baufinanzierung auch mit nur einem Einkommen tragbar sein. Experten empfehlen, dass die monatliche Rate nicht mehr als 35% des Haushaltnettoeinkommens betragen sollte.
Diese Empfehlung basiert auf folgenden Überlegungen:
– Sicherheit bei Jobverlust oder längerer Elternzeit eines Partners
– Puffer für unvorhergesehene Ausgaben oder Einkommensausfälle
– Vermeidung finanzieller Überlastung der Familie
Bei der Berechnung sollten folgende Faktoren berücksichtigt werden:
– Das niedrigere der beiden Einkommen als Basis nehmen
– Zukünftige Kosten für Kinderbetreuung einkalkulieren
– Mögliche Gehaltseinbußen durch Teilzeitarbeit berücksichtigen
– Reserven für Reparaturen und Instandhaltung der Immobilie einplanen
Tipp: Eine konservative Planung erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Bank die Finanzierung als tragfähig einstuft.
Nutzung von Fördermitteln
Die Einbeziehung von staatlichen Fördermitteln, wie zum Beispiel KfW-Darlehen, kann die Finanzierung erleichtern und die Gesamtbelastung reduzieren.
Fördermittel bieten mehrere Vorteile:
– Niedrigere Zinssätze als bei herkömmlichen Bankkrediten
– Teilweise tilgungsfreie Anlaufzeiten
– Möglichkeit der Kombination mit anderen Finanzierungsbausteinen
Besonders relevant sind:
– KfW-Wohneigentumsprogramm: Für den Kauf oder Bau von Wohneigentum
– Baukindergeld: Zuschuss für Familien mit Kindern (wenn noch verfügbar)
– Regionale Förderprogramme der Bundesländer
Die Nutzung von Fördermitteln kann die benötigte Kreditsumme bei der Bank reduzieren und somit die Chancen auf eine Kreditbewilligung erhöhen. Zudem können die günstigeren Konditionen die monatliche Belastung senken, was besonders während der Elternzeit von Vorteil ist.
Besondere Situationen während der Baufinanzierung in der Elternzeit
ElterngeldPlus und Teilzeitarbeit als Möglichkeit eine Baufinanzierung in der Elternzeit zu realisieren
Das ElterngeldPlus bietet Eltern theoretisch die Möglichkeit, bis zu 28 Monate lang eine zusätzliche finanzielle Unterstützung zu erhalten, wenn sie nach der Geburt ihres Kindes in Teilzeit arbeiten. Dies kann die finanzielle Situation während der Elternzeit geringfügig im Vergleich zum Basiselterngeld verbessern und somit die Chancen auf eine Baufinanzierung erhöhen. Gleichwohl erhöht sich hier das Risiko, weil ElterngeldPlus mit Zuverdienst immer nur vorläufig bewilligt wird und dadurch ein Risiko hinsichtlich der Gefahr des teilweisens Elterngeld-Zurückzahlens im Raum steht.
Konkret bedeutet das:
– Eltern können bis zu 32 Wochenstunden arbeiten und trotzdem ElterngeldPlus beziehen. Aufgrund der hohen Anrechnung wird dann jedoch oft nur das Mindestelterngeld in Höhe vin 150 Euro/Lebensmonat gezahlt.
– Das ElterngeldPlus beträgt maximal die Hälfte des Basiselterngeldes, wird aber doppelt so lange gezahlt.
– Der verlängerte Bezugszeitraum bietet ggf. längerfristige Planungssicherheit, was Banken bei der Kreditvergabe positiv bewerten können.
Zusätzlich gibt es den Partnerschaftsbonus, der bis zu vier weitere Monate ElterngeldPlus pro Elternteil ermöglicht, wenn beide Eltern zeitgleich zwischen 24 und 32 Wochenstunden arbeiten. Diese Regelung kann die finanzielle Stabilität der Familie weiter stärken und somit die Kreditwürdigkeit erhöhen. Dieses Thema macht die Kreditfinanzierung und Bewertung des Familieneinkommens jedoch im Vergleich zum Basiselterngeld ungleich komplexer, weshalb Eltern damit rechnen müssen, dass Banken hier besonders kritisch und zurückhaltend sind, weshalb wir tendenziell eher zum ungekürzten Basiselterngeld in den ersten 12-14 Monaten raten und dann den Wiedereinstieg ohne Elterngeld bei der Finanzierungsberatung zu planen.
Flexible Tilgungsoptionen
Einige Banken bieten Kredite mit flexiblen Tilgungsoptionen an. Diese ermöglichen es, die Tilgungsrate während der Elternzeit zu reduzieren und später wieder zu erhöhen. Solche Optionen können besonders wertvoll sein, um die finanzielle Belastung während der Elternzeit zu minimieren.
Folgende Aspekte sind dabei zu beachten:
– Die Tilgungsrate kann für einen bestimmten Zeitraum (z.B. während der Elternzeit) reduziert werden.
– Nach der Elternzeit kann die Tilgung wieder erhöht werden, um den Kredit wie geplant abzuzahlen.
– Einige Banken bieten tilgungsfreie Anlaufzeiten an, in denen nur Zinsen gezahlt werden müssen.
– Sondertilgungsoptionen können genutzt werden, um nach der Elternzeit größere Summen zurückzuzahlen.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass solche flexiblen Optionen oft mit zusätzlichen Kosten oder höheren Zinssätzen verbunden sein können. Kreditnehmer sollten die Gesamtkosten sorgfältig prüfen und abwägen, ob die Flexibilität die möglicherweise höheren Kosten rechtfertigt.
Baufinanzierung für Beamte in Elternzeit
Beamte haben aufgrund ihres unkündbaren und lebenslangen Dienstverhältnisses oft deutlich bessere Chancen, auch während der Elternzeit eine Baufinanzierung zu erhalten. Banken betrachten ihre berufliche Situation als besonders sicher und stabil. Dies liegt an mehreren Faktoren:
1. Unkündbarkeit: Beamte genießen einen besonderen Kündigungsschutz, der weit über die Elternzeit hinausgeht. Dies gibt Banken die Sicherheit, dass das Einkommen auch langfristig zur Verfügung stehen wird.
2. Garantierte Rückkehr: Nach der Elternzeit haben Beamte ein gesetzlich garantiertes Recht auf Rückkehr in ihre Position oder eine gleichwertige Stelle. Dies minimiert das Risiko von Einkommensausfällen nach der Elternzeit.
3. Planbare Gehaltsentwicklung: Die Besoldung von Beamten folgt klaren, gesetzlich festgelegten Strukturen. Banken können somit die zukünftige Einkommensentwicklung besser einschätzen und in ihre Kreditwürdigkeitsprüfung einbeziehen.
4. Pensionsansprüche: Die Altersversorgung von Beamten ist in der Regel besser als die von Angestellten, was zusätzliche finanzielle Sicherheit bietet.
Aufgrund dieser Faktoren machen viele Banken für Beamte Ausnahmen bei der Kreditvergabe während der Elternzeit. Sie betrachten das Elterngeld oft als zusätzliches Einkommen und nicht als Haupteinkommensquelle. Dies kann zu besseren Kreditkonditionen und höheren Darlehenssummen führen.
Alleinerziehende und Baufinanzierung in der Elternzeit
Für Alleinerziehende kann es besonders herausfordernd sein, während der Elternzeit eine Baufinanzierung zu erhalten. Hier ist es besonders wichtig, alternative Einkommensquellen oder eine sehr solide finanzielle Basis nachzuweisen. Die Schwierigkeiten ergeben sich aus mehreren Gründen:
1. Einzeleinkommen: Alleinerziehende verfügen in der Regel nur über ein Einkommen, was das Risiko für die Bank erhöht. Während der Elternzeit reduziert sich dieses Einkommen oft noch weiter.
2. Höhere Lebenshaltungskosten: Alleinerziehende haben oft höhere Ausgaben für Kinderbetreuung und andere familienbedingte Kosten, was den finanziellen Spielraum für Kreditraten einschränkt.
3. Unsichere berufliche Perspektive: Die Vereinbarkeit von Beruf und Kindererziehung kann für Alleinerziehende besonders herausfordernd sein, was Banken als zusätzliches Risiko betrachten.
Um dennoch eine Chance auf eine Baufinanzierung zu haben, sollten Alleinerziehende folgende Aspekte berücksichtigen:
– Nachweis zusätzlicher Einkommensquellen wie Unterhaltszahlungen, Mieteinnahmen oder Kapitalerträge.
– Vorlage eines detaillierten Finanzplans, der die Tragfähigkeit der Finanzierung auch mit reduziertem Einkommen belegt.
– Aufbau einer soliden Eigenkapitalbasis, um das Kreditrisiko für die Bank zu reduzieren.
– Nutzung staatlicher Förderprogramme für Alleinerziehende oder Familien.
– Eventuell Einbeziehung eines Bürgen oder zusätzlicher Sicherheiten.
Trotz dieser Herausforderungen ist eine Baufinanzierung für Alleinerziehende nicht unmöglich. Es erfordert jedoch eine besonders sorgfältige Planung und oft kreative Lösungsansätze, um die Banken von der Kreditwürdigkeit zu überzeugen.
Praktische Tipps für die Baufinanzierung in der Elternzeit
Detaillierte Haushaltsrechnung erstellen
Eine genaue Aufstellung aller Einnahmen und Ausgaben ist ein entscheidender Schritt bei der Planung einer Baufinanzierung während der Elternzeit. Diese detaillierte Haushaltsrechnung dient nicht nur der eigenen finanziellen Übersicht, sondern ist auch ein wichtiges Instrument, um die Bank von der Tragfähigkeit der Finanzierung zu überzeugen.
Folgende Aspekte sollten in der Haushaltsrechnung berücksichtigt werden:
1. Aktuelle Einnahmen: Gehälter, Elterngeld, Kindergeld, sonstige regelmäßige Einkünfte
2. Zukünftige Einnahmen: Geplantes Einkommen nach der Elternzeit, mögliche Gehaltserhöhungen
3. Fixe Ausgaben: Miete/Nebenkosten (falls vorhanden), Versicherungen, Verträge
4. Variable Ausgaben: Lebensmittel, Kleidung, Freizeitaktivitäten
5. Kinderbezogene Kosten: Windeln, Babynahrung, Kinderbetreuung, zukünftige Schulkosten
6. Immobilienbezogene Kosten: Geplante Kreditrate, Instandhaltungsrücklagen, mögliche Renovierungskosten
7. Rücklagen: Notfallreserve, Altersvorsorge
Durch diese detaillierte Aufstellung können Sie realistisch einschätzen, welche monatliche Kreditrate Sie sich leisten können. Zudem zeigt es der Bank, dass Sie sich gründlich mit Ihrer finanziellen Situation auseinandergesetzt haben und die zukünftigen Herausforderungen berücksichtigen.
Frühzeitige Planung
Je früher Sie mit der Planung Ihrer Baufinanzierung beginnen, desto besser sind Ihre Chancen auf günstige Konditionen. Idealerweise sollten Sie die Finanzierung vor Beginn der Elternzeit abschließen, um von Ihrem aktuellen, höheren Einkommen zu profitieren.
Eine frühzeitige Planung ermöglicht Ihnen:
1. Mehr Zeit zum Ansparen von Eigenkapital, was die Kreditkonditionen verbessern kann
2. Die Möglichkeit, Ihre Kreditwürdigkeit zu verbessern (z.B. durch Tilgung alter Schulden)
3. Ausreichend Zeit, um verschiedene Finanzierungsmodelle zu vergleichen und zu verstehen
4. Die Chance, eine Immobilie in Ruhe zu suchen, ohne unter Zeitdruck zu geraten
5. Die Möglichkeit, eventuelle Renovierungen oder Umbauten vor der Geburt des Kindes abzuschließen
6. Zeit, um staatliche Fördermöglichkeiten zu recherchieren und zu beantragen
7. Die Option, eine längerfristige Strategie für die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Immobilienfinanzierung zu entwickeln
Indem Sie frühzeitig planen, können Sie die Bank von Ihrer finanziellen Stabilität und Ihrem verantwortungsvollen Umgang mit der bevorstehenden Lebensveränderung überzeugen.
Wichtiger Tipp – Erstellen Sie Ihre private Vermögensbilanz zur Vorlage bei der Bank
Eine detaillierte Vermögensbilanz zu erstellen ist ein wichtiger Schritt bei der Planung einer Baufinanzierung, insbesondere während der Elternzeit. Sie hilft nicht nur bei der eigenen finanziellen Übersicht, sondern ist auch ein wertvolles Instrument, um Banken von Ihrer Kreditwürdigkeit zu überzeugen. Hier ist eine ausführliche Anleitung zur Erstellung einer Vermögensbilanz im Kontext der Baufinanzierung:
Aufbau der Vermögensbilanz
Eine Vermögensbilanz besteht aus zwei Hauptteilen:
1. Aktiva (linke Seite): Hier werden alle Vermögenswerte aufgelistet.
2. Passiva (rechte Seite): Hier werden alle Verbindlichkeiten und das Eigenkapital aufgeführt.
Aktiva-Seite (Vermögenswerte)
Erfassen Sie hier alle Ihre Vermögenswerte, geordnet nach Liquidität:
1. Liquide Mittel:
– Bargeld
– Guthaben auf Giro- und Tagesgeldkonten
– Festgeldanlagen
2. Wertpapiere:
– Aktien
– Anleihen
– Investmentfonds
– ETFs
3. Immobilien:
– Eigengenutzte Immobilien (mit aktuellem Marktwert)
– Vermietete Immobilien
4. Sonstige Vermögenswerte:
– Fahrzeuge
– Wertsachen (z.B. Schmuck, Kunstgegenstände)
– Ansprüche aus Lebensversicherungen oder Rentenversicherungen
Passiva-Seite (Verbindlichkeiten und Eigenkapital)
Hier listen Sie alle Ihre Schulden und Verpflichtungen auf:
1. Kurzfristige Verbindlichkeiten:
– Kreditkartenschulden
– Überziehungskredite
2. Langfristige Verbindlichkeiten:
– Bestehende Immobilienkredite
– Autokredite
– Studienkredite
3. Eigenkapital:
– Dies ergibt sich aus der Differenz zwischen Aktiva und Verbindlichkeiten
Besonderheiten bei der Baufinanzierung
Bei der Erstellung der Vermögensbilanz für eine Baufinanzierung sollten Sie besonders auf folgende Punkte achten:
1. Eigenkapitalnachweis: Banken erwarten in der Regel 10-20% Eigenkapital. Ihre Vermögensbilanz sollte klar zeigen, dass Sie über ausreichend Eigenkapital verfügen.
2. Liquiditätsreserve: Zeigen Sie, dass Sie auch nach dem Immobilienkauf über ausreichend liquide Mittel verfügen, um unvorhergesehene Ausgaben zu decken.
3. Zukünftige Einnahmen: Obwohl nicht direkt Teil der Bilanz, können Sie eine Prognose Ihrer zukünftigen Einnahmen (nach der Elternzeit) als Ergänzung beifügen.
4. Bestehende Kredite: Stellen Sie alle bestehenden Kredite detailliert dar, um Ihre gesamte Schuldensituation transparent zu machen.
5. Immobilienwert: Wenn Sie bereits eine Immobilie besitzen, sollten Sie deren aktuellen Marktwert realistisch einschätzen.
Tipps zur Erstellung
1. Seien Sie realistisch und ehrlich bei der Bewertung Ihrer Vermögenswerte.
2. Aktualisieren Sie die Bilanz regelmäßig, mindestens jährlich.
3. Nutzen Sie digitale Tools oder Tabellenkalkulationsprogramme für eine übersichtliche Darstellung.
4. Fügen Sie Erläuterungen hinzu, besonders bei komplexeren Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten.
Eine gut strukturierte und aktuelle Vermögensbilanz kann Ihnen bei Bankgesprächen einen entscheidenden Vorteil verschaffen. Sie demonstriert Ihre finanzielle Kompetenz und gibt der Bank ein klares Bild Ihrer finanziellen Situation, was besonders während der Elternzeit von großer Bedeutung ist.
Rechtliche Aspekte für Eltern, die während einer Elternzeit eine Baufinanzierung planen
Kündigungsschutz während der Elternzeit
Arbeitnehmer genießen während der Elternzeit einen besonderen Kündigungsschutz. Dies kann bei der Verhandlung mit Banken als wichtiges Argument für die Sicherheit des zukünftigen Einkommens dienen.
Der Kündigungsschutz während der Elternzeit ist im Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG) verankert und umfasst folgende Aspekte:
– Der Arbeitgeber darf das Arbeitsverhältnis ab dem Zeitpunkt, von dem an Elternzeit verlangt worden ist, nicht kündigen. Dieser Schutz beginnt frühestens acht Wochen vor Beginn einer Elternzeit bis zum vollendeten dritten Lebensjahr des Kindes, je nachdem wie lange Eltern(teil)zeit beansprucht wurde.
– In besonderen Fällen kann eine Kündigung von der zuständigen Landesbehörde für zulässig erklärt werden. Dies ist jedoch nur in Ausnahmesituationen möglich, etwa bei einer Betriebsstilllegung oder bei schwerwiegenden Vertragsverletzungen durch den Arbeitnehmer.
– Der Kündigungsschutz gilt auch, wenn der Arbeitnehmer während der Elternzeit in Teilzeit beim bisherigen Arbeitgeber arbeitet.
– Dieser besondere Schutz erstreckt sich auch auf den Zeitraum zwischen einzelnen Elternzeitabschnitten, sofern der Abstand zwischen diesen nicht mehr als 8 Wochen beträgt.
Für Banken bedeutet dieser gesetzliche Schutz, dass das Arbeitsverhältnis und damit die Einkommensquelle des Kreditnehmers während der Elternzeit mit hoher Wahrscheinlichkeit bestehen bleibt. Dies kann als positiver Faktor in die Kreditwürdigkeitsprüfung einfließen.
Rückkehrrecht auf den Arbeitsplatz
Nach der Elternzeit haben Arbeitnehmer ein Recht auf Rückkehr an ihren Arbeitsplatz oder einen gleichwertigen Arbeitsplatz. Auch dies kann die Sicherheit des zukünftigen Einkommens unterstreichen und ist somit für Banken bei der Bewertung einer Baufinanzierung relevant.
Das Rückkehrrecht umfasst folgende wichtige Aspekte:
– Grundsätzlich besteht nach der Elternzeit ein Recht auf Weiterbeschäftigung. Die arbeitsvertraglichen Pflichten haben während der Elternzeit nur geruht.
– Der Arbeitgeber muss den Arbeitnehmer nach der Elternzeit wieder beschäftigen. Dies muss jedoch nicht zwingend am exakt gleichen Arbeitsplatz sein.
– Ein „gleichwertiger Arbeitsplatz“ bedeutet, dass die neue Position keine Verschlechterung darstellen darf. Sie muss der beruflichen Qualifikation entsprechen und ähnliche Aufgaben beinhalten wie der Job vor der Elternzeit.
– Die Entlohnung darf nicht schlechter sein als vor der Elternzeit.
– Unter bestimmten Umständen kann der Arbeitgeber auch eine Versetzung an einen anderen Firmenstandort vornehmen, sofern der Arbeitsvertrag dies nicht ausschließt. Dies muss jedoch gut begründet sein.
– Wenn der Arbeitnehmer vor der Elternzeit in Vollzeit gearbeitet hat, besteht nach der Rückkehr nur unter bestimmten Umständen ein Anspruch auf Teilzeit.
Für Banken bedeutet dieses gesetzlich verankerte Rückkehrrecht eine zusätzliche Sicherheit bezüglich des zukünftigen Einkommens des Kreditnehmers. Es unterstreicht die Wahrscheinlichkeit, dass der Arbeitnehmer nach der Elternzeit wieder in ein stabiles Arbeitsverhältnis zurückkehrt und somit in der Lage sein wird, die Kreditraten zu bedienen.
Langfristige Finanzplanung für die Baufinanzierung während einer Elternzeit
Berücksichtigung zukünftiger Kosten
Bei der Planung der Baufinanzierung während der Elternzeit ist es entscheidend, nicht nur die aktuellen, sondern auch zukünftige Kosten sorgfältig zu berücksichtigen. Dies hilft, eine langfristig tragfähige Finanzierung zu gewährleisten und finanzielle Engpässe zu vermeiden.
Folgende zukünftige Kosten sollten in die Planung einbezogen werden:
1. Kinderbetreuungskosten:
– Kita-Gebühren: Diese variieren je nach Bundesland und Einkommensklasse erheblich.
– Kosten für Tagesmütter oder private Betreuungseinrichtungen.
– Eventuelle Kosten für Babysitter oder Nachhilfe in späteren Jahren.
2. Mögliche Gehaltseinbußen durch Teilzeitarbeit:
– Berechnung des reduzierten Einkommens bei geplanter Teilzeitarbeit.
– Berücksichtigung möglicher Karriereeinschränkungen und damit verbundener langfristiger Gehaltseinbußen.
3. Kosten für weitere Kinder:
– Planung zusätzlicher finanzieller Belastungen bei geplanter Familienerweiterung.
– Berücksichtigung möglicher weiterer Elternzeiten und deren Auswirkungen auf das Einkommen (Wichtiger Tipp: Unser Artikel zum Thema Elterngeld beim zweiten Kind).
4. Steigende Lebenshaltungskosten:
– Höhere Ausgaben für Lebensmittel, Kleidung und Freizeitaktivitäten mit wachsenden Kindern.
– Zunehmende Kosten für Bildung und Ausbildung der Kinder.
5. Immobilienbezogene Kosten:
– Regelmäßige Instandhaltungskosten der Immobilie.
– Mögliche zukünftige Renovierungs- oder Umbauarbeiten, z.B. für ein Kinderzimmer.
– Potenzielle Erhöhungen bei Nebenkosten und Versicherungen.
6. Mobilitätskosten:
– Eventuell notwendige Anschaffung eines größeren Fahrzeugs.
– Steigende Kosten für öffentliche Verkehrsmittel mit wachsender Familie.
7. Gesundheitskosten:
– Zusätzliche Krankenversicherungsbeiträge für Kinder.
– Mögliche Zusatzkosten für nicht von der Krankenkasse übernommene Behandlungen.
Durch die sorgfältige Berücksichtigung dieser zukünftigen Kosten können Sie eine realistischere Finanzplanung erstellen. Dies hilft nicht nur Ihnen bei der Einschätzung der langfristigen Tragbarkeit der Baufinanzierung, sondern überzeugt auch potenzielle Kreditgeber von Ihrer umsichtigen finanziellen Planung.
Aufbau von finanziellen Reserven
Neben der eigentlichen Baufinanzierung ist der Aufbau finanzieller Reserven von großer Bedeutung. Diese Rücklagen dienen als Puffer für unvorhergesehene Ausgaben oder Einkommensausfälle und tragen wesentlich zur finanziellen Stabilität bei.
Folgende Aspekte sollten beim Aufbau finanzieller Reserven beachtet werden:
1. Höhe der Reserven:
– Experten empfehlen, mindestens drei bis sechs Nettomonatsgehälter als Notfallreserve zurückzulegen.
– Bei einer Immobilienfinanzierung sollten die Reserven eher am oberen Ende dieser Spanne oder darüber liegen.
2. Liquidität der Reserven:
– Ein Teil der Reserven sollte jederzeit verfügbar sein, z.B. auf einem Tagesgeldkonto.
– Der Rest kann in kurzfristig auflösbaren Anlagen wie Festgeld oder konservativen Fonds gehalten werden.
3. Regelmäßige Sparraten:
– Planen Sie feste monatliche Beträge zum Aufbau und Erhalt der Reserven ein.
– Diese Sparraten sollten neben den Kreditraten in Ihrer Haushaltsplanung berücksichtigt werden.
4. Zweckgebundene Rücklagen:
– Bilden Sie separate Rücklagen für vorhersehbare größere Ausgaben, wie Reparaturen am Haus oder Anschaffungen für die Kinder.
5. Versicherungsschutz:
– Überprüfen Sie Ihren Versicherungsschutz und erwägen Sie Policen, die im Notfall finanzielle Unterstützung bieten, wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung.
6. Flexibilität in der Finanzierung:
– Wählen Sie wenn möglich eine Baufinanzierung mit Optionen für Sondertilgungen oder flexible Raten, um in guten Zeiten mehr tilgen zu können.
7. Regelmäßige Überprüfung:
– Passen Sie die Höhe Ihrer Reserven regelmäßig an veränderte Lebensumstände an, z.B. bei Familienzuwachs oder Gehaltserhöhungen.
8. Notfallplan:
– Entwickeln Sie einen Plan, wie Sie im Falle eines längerfristigen Einkommensausfalls Ihre Ausgaben reduzieren können.
9. Investition in Weiterbildung:
– Betrachten Sie Ausgaben für berufliche Weiterbildung als Investition in Ihre zukünftige Einkommenssicherheit.
10. Steuerliche Aspekte:
– Informieren Sie sich über Möglichkeiten, Ihre Reserven steuereffizient aufzubauen, z.B. durch Nutzung von Freibeträgen oder steuerbegünstigten Anlageformen.
Der Aufbau finanzieller Reserven parallel zur Baufinanzierung mag zunächst herausfordernd erscheinen, ist aber ein wesentlicher Bestandteil einer soliden finanziellen Planung. Er bietet nicht nur Sicherheit für unerwartete Ereignisse, sondern kann auch bei Banken als Zeichen finanzieller Verantwortung und Stabilität positiv bewertet werden. Dies kann sich vorteilhaft auf die Kreditkonditionen auswirken und die langfristige Tragfähigkeit Ihrer Baufinanzierung unterstützen.
Fazit zum Thema Baufinanzierung in der Elternzeit
Eine Baufinanzierung während der Elternzeit stellt zwar eine besondere Herausforderung dar, ist aber keineswegs unmöglich. Mit sorgfältiger Planung, ausreichend Eigenkapital und der richtigen Strategie können auch junge Familien ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen. Wichtig sind eine realistische Einschätzung der finanziellen Möglichkeiten, die Berücksichtigung aller Aspekte der Elternzeit und eine offene Kommunikation mit potenziellen Kreditgebern. Professionelle Beratung und der Vergleich verschiedener Angebote können dabei helfen, die optimale Lösung zu finden.
Letztendlich erfordert eine Baufinanzierung während der Elternzeit ein hohes Maß an Planung und Flexibilität. Sie bietet aber auch die Chance, die Familiengründung mit dem Aufbau von Eigenkapital in Form einer Immobilie zu verbinden. Mit dem richtigen Ansatz kann so der Grundstein für eine sichere finanzielle Zukunft der Familie gelegt werden.
FAQ
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Kann ich während der Elternzeit überhaupt eine Baufinanzierung bekommen?
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Wird das Elterngeld von Banken als Einkommen anerkannt?
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Wie kann ich meine Chancen auf eine Baufinanzierung während der Elternzeit verbessern?
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Gibt es spezielle Finanzierungsmodelle für Eltern in Elternzeit?
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Welche Rolle spielt der Kündigungsschutz während der Elternzeit bei der Baufinanzierung?
-
Wie viel Prozent des Einkommens sollte die monatliche Rate für die Baufinanzierung maximal betragen?
-
Sollte ich einen Finanzberater für die Baufinanzierung während der Elternzeit hinzuziehen?